Gefährliche Liebschaften

Gefährliche Liebschaften

  • Genre Schauspiel
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere6. April 2019
  • Vorstellungsdauer2:50 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen26
  • Derniére6. April 2021

Ein Drama voller Liebesintrigen

„Wollust ist die einzige Sache, die die beiden Geschlechter zusammenbringt, und dennoch reicht sie selbst nicht aus, irgendeine Beziehung zu begründen.“

Marquise de Merteuil und Vicomte de Valmont, einst ein Liebespaar, finden durch ihre Rachsucht wieder zueinander. Die Marquise will ihren verräterischen Liebhaber Graf Gercourt dafür bestrafen, dass er die jugendliche und tugendhafte Cécile de Volanges ehelichen will, und gedenkt Valmont in der Rolle des Verführers zu nutzen. Valmont wiederum will sich bei Céciles Mutter dafür rächen, dass sie Madame de Tourvel, die er verführen möchte, vor seiner Liederlichkeit gewarnt hat. Er übernimmt daher die Rolle des Liebeslehrers der jugendliche Cécile, obwohl sich dadurch seine eigenen Pläne mit seiner neuen Liebe sehr verkomplizieren. Er hat jedoch eine Bedingung – sofern er bei Madame de Tourvel Erfolg hat und dafür einen schriftlichen Beweis vorlegt, darf er zum Lohn dafür eine Nacht mit der Marquise verbringen. Die beiden skrupellosen Manipulatoren der menschlichen Gefühle setzen damit ein Karussell der verschiedenartigsten Intrigen in Bewegung und spielen mit den Gefühlen der anderen – nach und nach stellt sich jedoch heraus, dass ihre eigenen Herzen zerbrechlicher sind, als sie selbst glaubten...

Der berühmte Briefroman des französischen Schriftstellers Choderlos de Laclos aus dem Jahr 1782 wurde ungezählte Male für die Bühne wie für den Film adaptiert. Als gelungenste Bühnenfassung gilt jedoch allgemein jene, die der englische Dramatiker Christopher Hampton 1985 für das Londoner National Theater schuf. Hampton fand in den Gefährlichen Liebschaften alle Emotionen, die die Menschheit seit jeher bewegen – Liebe, Eifersucht, Demütigung, Leidenschaft –, und destillierte daraus brillante, theatralisch außerordentlich wirkungsvolle Situationen. Nun wird dieses außergewöhnliche Drama auch auf unserer Bühne zu erleben sein.

Autor

  • Christopher Hampton

Regie

  • Mikoláš Tyc

Regieassistent

Übersetzung

  • Ladislav Smoček
  • Vladimíra Smočková

Kostüme

  • Aneta Grňáková

Dramaturg

Bühne

  • Andrej Ďurík

Umělecký záznam a střih představení

  • Dalibor Černák

Světelný design

  • Martin Seidl

Šermy

  • Josef Jurásek

Bewegungszusammenarbeit

  • Adéla Stodolová

Production adaptation

  • Mikoláš Tyc a Jan Šotkovský

Markýza de Merteuil

Paní de Volanges

Paní de Rosemonde

Prezidentová de Tourvel

Vikomt de Valmont

Rytíř Danceny

Cecílie de Volanges

Azolan, Valmontův sluha

Majordomus

DER RING DER INTRIGANTEN

Vít Závodský 12. August 2019 zdroj Týdeník Rozhlas

(…) In der neuen Bühnensaison wird Gefährliche Liebschaften sicher zu den gefragtesten Inszenierungen zählen (…) Regisseur Mikoláš Tyc hat auf der horizontal wie vertikal gegliederten Bühne, die von Andrej Ďurík mit Vorhängen, Stühlen und Kissen in hellen Farben gestaltet wurde, und unter Verwendung modernisierter zeitgenössischer Kostüme, die von Aneta Grňáková entworfen wurden, neben Erotik, Gefühlen und Humor zum Abschluss auch eine gehörige Portion an pragmatischem Zynismus eingebracht. Beim zentralen Paar der beiden freilebigen Manipulatoren kam an der Seite von Radka Coufalová als Marquise de Merteuil die verzwicktere, jedoch perfekt gemeisterte „Gegenrolle“ Michal Isteník als Vicomte de Valmont zu.

 

GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFEN ALS THEATER DER GEFÜHLE

Luboš Mareček 25. Juli 2019 zdroj Lidové noviny

Auf der Schauspielbühne des Stadttheaters Brno ist man zur berühmten Geschichte des Verführers Valmont zurückgekehrt. Das bekannte Drama voller Liebesintrigen wurde von Regisseur Mikoláš Tyc einstudiert. (…) Glücklicherweise ist die Regie weder einer einseitigen Sichtweise noch billigen Verwicklungen oder einer moralisierenden Auslegung verfallen. Dem Regisseur ist ein historisierendes Schauspiel gelungen, im dem er praktisch die gesamte Gesellschaft demaskiert und die Emotionen der Akteure offenlegt und nachzeichnet. Das ganze ist im Grunde ein einziges großes Theater der Emotionen, Gefühle, Leidenschaften, aber auch des Kalküls unterschiedlichster Art. Die Helden dieser Inszenierung vergegenwärtigen sich dem Publikum am meisten durch ihre Sprache und Diktion, die Dialoge erlauben tiefe Einblicke in die Taktik und Denkweise aller Anwesenden, vor allem jedoch der beiden Hauptintriganten. (…) Die Zuschauer dürfte es vielleicht überraschen, dass die Hauptrolle des Valmont mit Michal Isteník besetzt wurde. Ein beleibterer, kleinerer Schauspieler ist schließlich nicht gerade die prototypische Verkörperung eines berüchtigten Verführers. (…) Isteník setzt auf die Darstellung eines ebenso kreuzbraven wie bigotten Menschen, seine Figur zeigt zwei Seiten. In den Augen der von ihm Manipulierten hat er einen Heiligenschein, hinter ihrem Rücken jedoch verwandelt er sich rasch in einen zynischen gestikulierenden Kasper. Isteník ist dieser Rolle gewachsen. (…) Eine interessant kreierte Marquise de Merteuil hat Radka Coufalová geschaffen, die den Zentralnerv des Abends darstellt. Coufalová zeigt eine niederträchtige Freude an der Manipulation anderer, sie wirkt sogar noch überzeugender durch ihre leichte Distanz von der Heldin, die so gern mit ihrer Umgebung spielt. Als große Überraschung der Inszenierung darf jedoch Kateřina Marie Fialová in der Rolle der Cécile gelten, die bravourös und ohne unnötige Grimassen das naive Fräulein vorstellt, welches am Ende fröhlich verkommen ist. Den gelungenen Gegenpol zu ihr bildet Marek Hurák als Chevalier Danceny mit seinem komisch wirkenden jugendlichen Eifer, der jedoch in der Darstellung nicht überzogen wirkt. (…)

Luboš Mareček, Lidové noviny, 25.7.2019

GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN IN BRNO (…)

Peter Stoličný 11. April 2019 zdroj www.eurozpravy.cz

(…) Der Autor erzählt die Geschichte zweier freigeistiger Adliger – Vicomte de Valmont und Marquise de Merteuil –, die großes Gefallen daran finden, mit den Gefühlen anderer ihnen nahestehender Menschen zu spielen. Sie verführen ihre unschuldigen Opfer, um sie anschließend kaltblütig zu verstoßen. Schließlich verheddern sie sich jedoch in ihren eigenen Intrigen. (…) Thema und Plot sind bekannt, und dennoch lockt diese Geschichte immer wieder neue Zuschauer ins Theater. (…) Michal Isteníks Vicomte und Radka Coufalovás Marquise sind herausragende schauspielerische Kreationen, die bis ins letzte Detail ausgearbeitet sind. (…) Keinesfalls unerwähnt bleiben darf Kateřina Marie Fialová in der Rolle der zarten Cécile, die ihre naive Jugendlichkeit mit einer solchen Verve zum Besten gab, dass sie die Herzen aller Zuschauer erobern musste. Und dann ist da die schöne Rolle der unglücklichen Madame de Tourvel, in der Barbora Goldmannová brilliert. Wie sie dagegen ankämpft, sich in Valmont zu verlieben, und dabei die verschiedensten Register der Tugend wie der Leidenschaft voller feinster Details zu erleben sind – das ist Bühnenkunst in Vollendung. (…) Von der Regie wie von den Akteuren gleicht diese Inszenierung einem Lehrbuch der modernen Schauspielkunst. (…) Das Stadttheater Brno hat wieder einmal einen Titel auf die Bühne gebracht, der das Zeug zu einem ganz großen Publikumserfolg hat.

 

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