„Zwei Häuser waren, gleich an Würdigkeit,/ Hier in Verona, wo die Handlung steckt,/ Durch alten Groll zu neuem Kampf bereit,/ Wo Bürgerblut die Bürgerhand befleckt …“ Dies sind die einleitenden Verse der wohl berühmtesten Liebesgeschichte aller Zeiten, „des einzigen Trauerspiels, woran die Liebe selbst arbeiten helfen“ (G. E. Lessing). Übrigens ist schon das in der Universitätsbibliothek Oxford aufbewahrte älteste Exemplar von Shakespeares First Folio gerade an jenen Seiten deutlich am stärksten abgegriffen, wo das Drama Romeo und Julia zu finden ist.
Was soll man tun, wenn man sich in jemanden verliebt, den man nach dem Geheiß der Eltern hassen sollte? Shakespeare erzählt in Romeo und Julia die unsterbliche Geschichte zweier junger Menschen, die durch die Zwietracht ihrer Familien getrennt sind und die alles riskieren, um sich nah sein zu können. Doch was kann man tun, wenn die Liebe auf den ersten Blick in eine intensive Leidenschaft übergeht und schließlich in die verzweifelte Sehnsucht, den ganzen, sich seit Generationen hinziehenden Konflikt zu beenden?
Romeo und Julia kehrt nach zwanzig Jahren ans Stadttheater Brno zurück, diesmal in den Bischofshof, dessen sommerliche Atmosphäre sicherlich sehr gut zu der Geschichte einer vom Hass verfolgten Liebe passen wird. Regie führt Stanislav Slovák, der bereits zahlreiche erfolgreiche Inszenierungen im Bischofshof auf seinem Konto hat.