Horrormusical
Es gibt nicht viele bekanntere und mehr aufregendere Geschichten als jene über Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Seit 1886, wann Robert Louis Stevenson seine Novelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde publizierte, regt diese Geschichte den Sinn von Autoren, Lesern sowie Zuschauern in der ganzen Welt auf. Kein Wunder. In einer genialen Metapher drückt sie nämlich die ewige Neigung der Menschen zu Gute und Böse und den Kampf, der zwischen diesen zwei Polen in jedem von uns wütet, aus. Falls sie doch miteinander zu existieren wissen, was geschieht dann, wenn sie auseinander getrennt sind? Und hat Dr. Jekyll die Chance, über seinem zweiten Ich, Ausbund von allem Böse Edward Hyde, zu gewinnen, wenn er mit ihm unglücklicherweise denselben Leib teilt? Und was dann, wenn Jekyll begreift, dass die Reihe von dunklen Mördern in seiner Umgebung gerade sein zweites Ich auf dem Gewissen hat? Das Musical des Komponisten Frank Wildhorn und des Librettisten Leslie Bricusse nach diesem Thema hatte große Erfolge schon auf New Yorker Broadway sowie in vielen europäischen Ländern. Die hinreißende Geschichte in einer umwerfenden Dekoration sowie die außergewöhnlichen schauspielerischen und sängerischen Gelegenheiten machen aus seiner Aufführung im unseren Theater, das sich dem Hochwertigsten aus dem gegenwärtigen Weltmusical ständig widmet, eine weitere außergewöhnliche Gelegenheit, das Bedeutendste, was das Welt-Musiktheater der Gegenwart anbietet, zu erleben.