Musikveranstaltung über Menschenunvollkommenheit
Das Stück „Geschrei“ von Jacek Kaczmarski ist eine Lektion aus der gegenwärtigen Geschichte, die über Wahrheit und Verstellung, Revolte und Kapitulation, strafwürdigen Zynismus und schmerzliche Machtlosigkeit erzählt. Sie erzählt auch über kompliziertes Verhalten der Menschenmenge, das zur Entstehung der Gestalt eines Geistesführers führt, die von dieser Menschenmenge am Anfang vergöttert und am Ende vernichtet wird. Zusammengedrängt in die Form des Systems (es geht nicht nur um Kommunismus) kämpft der Künstler wie Don Quijote mit Windmühlen und ebenso wie Don Quijote von dr. Carasco vernichtet wurde, wird der Künstler von dem System vernichtet. Jedes Volk hat seinen eigenen Don Quijote.
Die Vorstellung besteht auf klugen und bitteren Liedern von Jacek Kaczmarski. Diese Lieder erzählen uns nicht nur über ein Ereignis oder über einen Geschichtezyklus, auch wenn sie von dem Autor als Kommentar zu konkreten Ereignissen oder Geistesstellungen geschrieben wurden. Aus der Szene klingt das Spiel eher wie eine tragische Geschichte des Barden aus, als seine Verwirrung und Nachdenken über Vergangenheit und Gegenwart. Dank seiner Zeitlosigkeit setzt es uns in Furcht und zwingt uns, über Menschenunvollkommenheit, schmutzige Tricke und Machtgier zu überlegen.